Die Autobahnkapelle befindet sich zwischen den Anschlussstellen Twist und Geeste, auf dem Rastplatz "Heseper Moor".
Google Maps-Link: 52.635278 7.188889
Die Autobahnkapelle ist von der Autobahn nur in Fahrtrichtung Lingen/Oberhausen zu erreichen. Sie wird auf separaten Schildern 500 m und 200 m vor dem Parkplatz angekündigt.
Das ganze Jahr über Tag und Nacht offen.
Regelmäßige Andachten und Gottesdienste werden nicht angeboten.
Besucher-Informationen
Die Kapelle bietet etwa 60 Besuchern Platz.
Parkmöglichkeiten
Es gibt ausreichend Parkplätze für Pkw, Busse und Lkw.
Erreichbarkeit ohne Auto
Fußgänger und Radfahrer erreichen die Autobahnkapelle von Groß-Hesepe aus. Von der Süd-Nord-Straße nahe des Groß-Heseper Ortsteils Torfwerk führt bei einer Kompostierungsanlage eine Brücke über die Autobahn, an die sich rechts ein befestigter Weg zur Autobahnkapelle anschließt.
Barrierefreiheit
Unmittelbar vor der Kapelle wurden zwei Parkplätze für gehbehinderte Menschen angelegt. Zudem wurde der Bordstein vor der Kapelle gesenkt, so dass Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen die Kapelle gut erreichen können.
Förderverein Autobahnkapelle
Emsland e.V.
Hans-Josef Leinweber
Telefon: 05937 7444
E-Mail:
hj.leinweber@gmx.de
Ev. luth. Pfarramt Dalum Pastor Thorsten Jacobs
An der Schaftrift 46
49744
Geeste-Dalum
Telefon: 05937 98760
Telefax: 05937 98762
E-Mail:
kg.dalum@web.de
Bereits bei der Planung der Autobahn A 31 im Jahr 1978 äußersten der Heimatverein und die Ratsherren aus Geeste/Groß-Hesepe den Wunsch nach einer Autobahnkapelle. Das Niedersächsische Landesamt für Straßenbau hatte keine Bedenken, und auch auf der Dekanatspastoralkonferenz wurde die Idee sehr begrüßt. 1997 wurde der Förderverein "Autobahnkapelle Emsland e.V." gegründet. Seine Aufgabe war die Planung, Förderung, Finanzierung und Unterhaltung der Kapelle. Im Vorstand des Fördervereins arbeiteten die Pfarrer der katholischen, der evangelisch-reformierten und der evangelisch-lutherischen Kirche zusammen, und es war von vornherein klar, dass ein ökumenisches Gotteshaus entstehen solle. Auf entsprechende Gestaltung der Kapelle wurde sehr viel Wert gelegt. Der Bau konnte schließlich durch Spenden gelingen. Am 12. November 2000 wurde die Kapelle mit einem ökumenischen Gottesdienst am Rastplatz "Heseper Moor" eingeweiht.
Die Kapelle trägt den Namen "Jesus – Brot des Lebens". Brot hat in der Region des Bourtanger Moores immer eine bedeutende Rolle gespielt. Der Ausspruch "Des ersten Tod, des zweiten Not und des dritten Brot" war Grundlage für den Namen der Kapelle. Und für seine Gestalt, die an ein emsländisches Backhaus erinnert.
Bei der Planung der Autobahnkapelle hat man sich bewusst für eine traditionelle Bauweise im emsländischen Stil entschieden. Der Bau aus originalen Torfbrandziegeln hat gemauerte Fensterbänke, halbrunde Holzfenster und Türen. Das Dach ist mit naturroten Hohlpfannen gedeckt, die Eingangstür ist aus Mooreiche gefertigt. Auffällig ist der abgesetzte Schornstein, er dient als Glockenturm. Die Bepflanzung rund um die Kapelle verstärkt den Eindruck der Geborgenheit.
Die künstlerische Gestaltung des Innenraumes ist auf den Gesamtstil der Kapelle abgestimmt. Dennoch wird deutlich, dass es sich um einen Kirchenraum des 21. Jahrhunderts handelt. Fenster, Altar und Wandkreuz in moderner Form stehen im Kontrast zur Architektur. Doch modern heißt nicht kühl: Gelbe Wände, sichtbare Balken, Rauputz und tongebrannte Fliesen vermitteln eine warme Atmosphäre. Die Fenster nehmen den Goldton auf – im Zusammenspiel mit Rot, Blau und Grün.
Die Szenen der Altarfenster verweisen auf Gotteserfahrungen und Offenbarungen biblischer Personen: Im linken Fenster erkennt man die Jakobsleiter (Gen 28,12), im rechten die Emmausjünger (Lk 24,13). In fünf kleineren Fenstern wird mit entsprechenden Bibelstellen auf Worte Jesu verwiesen. Das große Seitenfenster erinnert an die insgesamt 15 Konzentrations- und Gefangenenlager, die im Emsland zwischen 1933 und 1945 errichtet wurden.
Der Altar aus dunkel gefärbtem Beton steht für Torf, die kreisrunde Mensa aus Sandstein ist einem Mühlenstein ähnlich und bezieht sich sowohl auf das Thema "Brot", als auch auf den "runden Tisch" als Zeichen für Ökumene. Im Wandkreuz werden geometrische Formen aus dem Altar wieder aufgenommen, wobei der Kreis hier als offenes Feld, als Leere in Erscheinung tritt. In dieser Leere erscheinen aus Terrakotta geformte Figuren, die für den Ausspruch stehen: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich unter ihnen".
Die Autobahnkapelle liegt direkt an einem neu angelegten Rastplatz mit Sitzmöglichkeiten und Toilettenanlage. Der Rastplatz ist durch einen Hügel von der Autobahn getrennt, der Hügel ist Sicht- und Lärmschutz. In der näheren Umgebung bietet das Emsland zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Museen, in denen sich zum Beispiel einiges über Moor und Torf lernen lässt.