Die Autobahnkirche befindet sich zwischen Coburg und Suhl an der Abfahrt Schleusingen (Nr. 4).
Google Maps-Link: 50.528442 10.759690
Die Autobahnkirche ist aus beiden Fahrtrichtungen zu erreichen. Ausgeschildert ist sie auf der Autobahn derzeit noch nicht. Sowohl in Richtung Coburg als auch in Richtung Suhl fahren Sie im Kreisel nach der Abfahrt in Richtung Schleusingen. Vor dem Bahnübergang rechts dem Schild zur Autobahnkirche folgen. Lkw und Busse fahren durch Schleusingen in Richtung Suhl. Am Abzweig St. Kilian ist die Kirche wieder ausgeschildert und gut zu sehen.
Sommerzeit von 9.00 - 20.00 Uhr
Winterzeit von 9.00 - 18.00 Uhr
Gottesdienst 14-tägig sonntags 10.30 Uhr
Aktuelle Termine unter www.stkiliankirche.de.
Parkmöglichkeiten
Parkplätze befinden sich unterhalb der Kirche an den Teichen oder unmittelbar hinter der Kirche. Parkmöglichkeit für Lkw und Busse finden Sie unmittelbar nach dem Bahnübergang rechts am ehemaligen Bahnhof.
Erreichbarkeit ohne Auto
Die Kirche ist für Fußgänger und Radfahrer gut zu erreichen, da sie auch Gemeindekirche ist.
Barrierefreiheit
Der Eingang ist für Rollstuhlfahrer geeignet.
Evangelisches Pfarramt St. Kilian Breitenbacher Straße 3 98553 St. Kilian Telefon: 036841 48106 E-Mail: pfarramt.stkilian@gmx.de Webseite: www.stkiliankirche.de
Aus der Chronik: "Sankt Kilian trägt den Namen des Frankenapostels Kilian. Eine Kapelle, die den Namen des heiligen Kilian trug, stand schon im frühen Mittelalter hier am Anfang der Waldstrasse, die über die Kreuzeiche und das Stutenhaus nach Vesser führt. Sie wurde vom Pfarramt Leutersdorf betreut und lud zum andächtigen Verweilen ein."
St. Kilian ist wahrscheinlich die älteste kirchliche Gründung im Gebiet nördlich von Schleusingen. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1187 mit dem Verweis auf eine kleine kirchliche Kapelle. Nach einer wechselhaften Geschichte und letztlich einem Brand wurde die Kirche 1689 bis 1691 im Barockstil neu erbaut. Aus der Zeit vor dem Brand konnte noch eine Tür gerettet und erhalten werden. Unmittelbar an der Kirche und in ihrer nächsten Umgebung wurde das vermutlich erste Spital im süddeutschen Raum gebaut.
Leider verfiel die Kirche – wie viele Kirchen im Osten Deutschlands – immer mehr. Erst nach der Wende konnte sie außen gründlich saniert werden. Für die Reparatur des Innenraumes fehlte das Geld. So entschloss sich die Gemeinde 2006 das Kircheninnere in Eigenleistung zu rekonstruieren. In einer beinahe unglaublichen Aktion von etwa 5.600 Einsatzstunden – über 100 Sonnabendeinsätzen mit durchschnittlich 20 Beteiligten – und vielen Einsätzen in der Woche brachte die Gemeinde ihre Kirche wieder in den aus den Protokollbüchern recherchierten "hellen, freundlichen und würdevollen" Zustand. Da ein Gemeindeglied – an Krebs tödlich erkrankt – in einer Autobahnkirche seinen inneren Frieden mit Gott und sich selbst gefunden hatte, entschloss sich der Gemeindekirchenrat, diese Kirche ebenfalls als Autobahnkirche zur Verfügung zu stellen.
Das Ensemble von Chorturmkirche, angebautem Pfarrhaus und ehemaligem Spital steht auf einem Hügel. Die Grundmauern der Gebäude bestehen aus Bruchsteinmauerwerk. Die Kirche und das angebaute Gemeindehaus – ehemals Spital – sind weiß verputzt und mit grauen, stilisierten Ecksteinen versehen. Das Kirchenschiff hat ein Krüppelwalmdach, das Gemeindehaus ein Walmdach. Beide Gebäude sind mit rotem Ziegel gedeckt und stehen im Kontrast zum spätgotischen, verschieferten Turmaufbau mit Arkaden, Welscher Haube und vergoldeter Turmzier. Der Innenraum besteht aus dem Haupthaus mit je drei Rundbogenfenstern in den Längsseiten, einer dreigeschossigen Empore und einer Flachdecke. Das Haupthaus ist vom Altarraum durch einen Triumphbogen getrennt. Der Altarraum hat ein rippenloses Kreuzgewölbe und zwei Rundbogenfenster auf der Ost- und der Südseite. Die Bleiglasfenster zeigen Blumenornamentik und einen Christuskopf. Sie stammen aus dem späten 20. Jahrhundert. Neben dem Altarraum befindet sich auf der Nordseite die tonnengewölbte Sakristei.
Im Kirchturm hängen drei Bronzeglocken. Die älteste und kleinste Glocke ist aus dem Jahr 1688, die beiden anderen wurden 1691 gegossen. Die Orgel auf der westlichen Empore baute 1802 der Erlauer Georg Kummer. 1853 wurde sie vom Schmiedefelder Michael Schmidt repariert und teilweise umgebaut. Die barock gestaltete Kanzel entstand um 1700. Sie ist über einen Aufgang durch die Sakristei zu erreichen und wird von vier stilisierten Palmen mit einer Weintraube getragen. Sechs aus Holz geschnitzte Figuren verzieren die Kanzel. Sie stellen die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes und die beiden Apostel Petrus und Jakobus dar. Im Altarraum steht außerdem ein barocker Taufstein aus dem Jahr 1627.
Die landschaftliche Schönheit der am Südhang des Naturparks "Thüringer Wald" gelegenen Gemeinde wird maßgeblich geprägt durch das UNESCO "Biosphärenreservat Vessertal".